From Dub Til Dawn
Terry Lee Brown Junior ist kein schwarzer House-Gott aus Chicago. Er heißt auch nicht Brown, sondern Feller, Vorname Norman und kommt aus dem Südhessischen. Aber sonst ist alles echt an dem DJ-Producer, der seit Anfang der Neunziger in der Trance- und Techno-Szene Rhein-Main mitmischte, dann aber aufgrund einer quasi göttlichen Eingebung auf House umschwenkte, wie man ihn in Deutschland bis dato selten gehört hatte. Terry alias Norman ist kein Minimalist, sondern spielt mit sehr deepen Sounds, funky Percussions und üppigen, teils sehr souligen Arrangements. Sein zweites Album Chocolate Chords (1997) brachte ihm internationale Anerkennung unter Fans und Kollegen, und From Dub Til Dawn sollte ihm eigentlich in die Nähe der Charts rücken, wäre die Welt gerecht. Mit "Dub" hat das Ganze übrigens wenig zu tun, lediglich einige entfernte Parallelen (viel Hall, viel Bass, wenig Vocals) sind erkennbar. Gekonnt navigiert der Groove-Kapitän auf seiner fast 70-minütigen Houseboot-Reise zwischen Klubrhythmen und entspannten Couch-Sounds, ohne sich je einer bestimmten Zielgruppe oder dem neuesten Trend anzubiedern. Prädikat: zeitlos gut. --Christian Arndt