Threshold liefern neben dem Enchant-Kracher Blink Of An Eye die zweite etwas unerwartet daherkommende Prog-Sensation des Sommers 2002 ab. Der letzte Threshold-Longplayer, Hypothetical, war fraglos eine erstklassige Scheibe, doch mit Critical Mass schaffen es die Briten, an die Genialität ihres fabelhaften Debüts Wounded Land anzuknüpfen. Alle acht Songs sind anspruchsvoll strukturiert und enthalten technische Kabinettstückchen, doch gleichzeitig bleibt jeder Track schon beim ersten Mal in den Gehörgängen hängen. Wunderschöne, hitverdächtige Melodien krönen kompakte, schlüssige Instrumentalunterbauten, die trotz fetter Bombast-Passagen sämtliche Klischee-Klippen geschickt umschiffen. Die Vocals erreichen durchweg Weltklasse-Niveau, und die teils ziemlich modernen Keyboard-Sounds machen Critical Mass zu einer absolut zeitlosen Hammerscheibe. Herausragend: die 13-minütige Wundertüte "Critical Mass". --Michael Rensen