Rock and Roll Over (Japan)

EAN/UPC/ISBN Code 602498423967



Land Norway

Destroyer war 1976 das bis dato ambitionierteste Kiss-Werk. Aber erst Jahre später sollte es den unglaublichen Kult-Status erlangen, der dafür sorgte, dass auf der Reunion-Tour 1996 gleich mehr als die Hälfte seiner Songs in die Setlist fand. 1976 hingegen hieß es bei Kiss sicherheitshalber wieder back to the roots. Ohne großartige Effekte, Streicher oder Chöre rockten sich die Vier durch eine ihrer basischsten Scheiben. Rock And Roll Over war bis zum damaligen Zeitpunkt die klar härteste Scheibe der Band. Sie bot aber zudem eine mitreißende Frische, die Songs wie "I Want You", "Take Me", "Mr. Speed" oder "Makin" Love" zu absoluten Hits machte. Zu diesen Stanley-Songs packte Gene seine Schwanz-Hymne "Calling Dr. Love", die nicht minder sexlastigen "Ladies Room" und "Love "em Leave "em" und das später für sein Solo-Album neu aufgenommene "See You In Your Dreams". Peter war mit seinem powervollsten Song "Baby Driver" an Bord und durfte zudem das von Paul geschriebene und verdammt an Rod Stewart orientierte "Hard Luck Woman" singen. Rock And Roll Over war im Vergleich zu Destroyer weniger spektakulär, ist aber nichtsdestotrotz eine geniale Heavy-Rock-Scheibe. --Jan Jaedike Amazon.de Rock and Roll Over folgt auf das ungewöhnlich experimentelle Album Destroyer (dennoch eines der besten Kiss-Alben), das im gleichen Jahr auf den Markt kam, und enthält eher traditionelles, letztlich auf drei Akkorden basierendes Material. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn die Band Kiss hat wahrscheinlich zu ihren Spitzenzeiten den Drei-Akkorde-Arenarock besser gespielt als alle anderen. "Calling Dr. Love" war ein Single-Hit ebenso wie das für Kiss-Verhältnisse überraschend negative "Hard Luck Woman". "I Want You" ist ein entnervender Mix von Zärtlichkeit und Anspannung, während "Take Me" verständlicherweise akuten Bedarf anmeldet. Dieses Material wurde zwar im Laufe der Jahre -- dank der unglaublichen Zahl von Nachahmer-Bands -- durchaus zur Konvention, aber es klingt auch heute noch gut. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass -- ganz gleich ob sie nun aufmüpfig oder angepasst angenehm klingen -- Kiss sich immer so anhört, als ob sie es wirklich so meinen. --Genevieve Williams