Tracksuit Trilogy
Preis 19.08 USD
Das Klischee des Bristol-Sounds funktioniert bei der Experimental Pop Band nicht. Das liegt auch daran, dass die Geschichte von Sänger und Songschreiber Davey Woodward schon lange vor TripHop beginnt. Mitte der Achtzigerjahre war der Multiinstrumentalist Kopf der Brilliant Corners, einer Brit-Pop-Band, die aus Twens bestand, die über Sex und Girls sangen und heute genauso vergessen sind, wie die Flatmates oder Mighty Lemon Drops. Als reifer Mann steht der Songschmied nun der Experimental Pop Band vor, deren Namen einerseits eine Anlehnung an die obskure Sixties-Formation The West Coast Pop Art Experimental Band ist. Andererseits steht der Name natürlich auch als ein Synonym für musikalische Inhalte. Von aalglattem Pop ist Woodward weit entfernt, vom Thema Sex kann er immer noch nicht lassen, auch wenn er heute nicht mehr über Sex singt, den er nicht hat und Girls, die er nicht kriegen kann. Dafür geht es um Langeweile ("Casual Sex"), unzählige Möglichkeiten, dumm aus der Welt zu scheiden (auf der wunderbaren Singleauskopplung "Bang Bang You"re Dead") oder den schnöden Alltag ("Hard Enough"). Bei jedem Song wechselt die EPB wie auf einer Stippvisite den Soundstil -- mal mit mehr Samples, mal mit handwerklichen Mitteln. Das Spektrum reicht von Pop, Latin-Jazz zu House-Grooves, Psychedelic, Velvet-Underground-Zitaten bis zu Schrammel-Rock. Immer begleiten schräge, elektronische Klänge die dreizehn Songs und doch geht ihnen die Tradition einer englischen Pop-Band nie abhanden. The Tracksuit Trilogy ist wunderbar bunt und doch nicht wirr. --Sven Niechziol