Der Biss der Schlangenfrau [VHS]

EAN/UPC/ISBN Code 4010324771995



Land Germany

In Ken Russells ungewöhnlichem Horrorfilm Der Biss der Schlangenfrau, basierend auf einem Roman von Bram Stoker (Dracula), spielt Hugh Grant an der Seite von Catherine Oxenberg und Amanda Donahoe einen englischen Lord. Der junge schottische Archäologe Angus Flint (Peter Capaldi) findet auf dem Anwesen seiner beiden reizenden Gastgeberinnen Eve (Catherine Oxenberg) und Mary Trent (Sammi Davis) einen ungewöhnlich geformten prähistorischen Schädel. Bald stellt sich heraus, dass sich vor 1.600 Jahren an der Ausgrabungsstelle eine Siedlung Ungläubiger befand, die 800 Jahre später durch ein Kloster überbaut wurde. Bei einer Einladung von Lord D"Ampton (Hugh Grant) kommt man auf eine Fabel zu sprechen, die den berüchtigten D"Ampton-Wurm zum Inhalt hat und als schließlich die ruchlose Lady Sylvia (Amanda Donohoe) auftaucht, erhellt sich langsam das Mysterium. Zu behaupten, dass Ken Russells eigenwilliger Inszenierungsstil berühmt-berüchtigt ist, wäre sicher keine Übertreibung. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und selten ist dieses Bekenntnis mehr strapaziert worden als bei Russells wollüstigen, ins Psychedelisch-Surreale abdriftenden Filmen. In Der Biss der Schlangenfrau widmet er sich einem bislang wenig beachteten Roman des Dracula-Autors Bram Stoker. Und Russell wäre nicht Russell, würde er die literarische Vorlage nicht lediglich als Ausgangspunkt für seine bildgewaltigen Filmexzesse nutzen. Abgeschmacktes Pathos ist dann meist nicht weit, wie etwa in seinem wenige Jahre zuvor entstandenen Gothic. Doch diesmal wird die groteske Geschichte über ein Monster, dass all die Jahre durch das Verspeisen jungfräulicher Opfer überlebt hat, mit einer gehörigen Portion Selbstironie aufgepeppt und besitzt mit der schlangenhaften Lady Sylvia eine charismatische Protagonistin. Amanda Donohoe hat spürbar Spaß an dieser Figur, die weniger Vampir als sprichwörtlicher Vamp, leicht bekleidet durch die Bilder gleitet und sich in einer besonders absurden Szene von einem Grammofon becirct aus ihrem Schlafgemach schlängelt. Natürlich ist Der Biss der Schlangenfrau exzentrisch, zuweilen durchgeknallt, aber es passiert so viel in diesen voll gepackten Bildern, dass es durchaus Spaß macht, dem Produkt aus Russells überbordender Fantasie zuzusehen. --Thomas Reuthebuch