Klavierkonzerte
Preis 14.87 USD
Dinu Lipatti war einer der größten Pianisten, die es je gegeben hat. 1917 in Bukarest geboren, gewann er bereits im Alter von 16 Jahren einen zweiten Preis bei einem internationalen Wettbewerb in Wien. Weil es aber nicht der erste Preis war, geriet Jurymitglied -- kein Geringerer als Alfred Cortot -- so in Wut, dass er, wie übrigens auch ein paar Jahrzehnte später Martha Argerich in Warschau, die Veranstaltung verließ. Und er nahm Lipatti als Schüler mit. Alle, die ihn fortan gehört haben, berichten über Lipatti wie über ein himmlisches Wesen. Francis Poulenc schrieb seinem Spiel sogar "göttliche Spiritualität" zu. Als Dinu Lipatti 1950 mit nur 33 Jahren an Leukämie sterben musste, war die Musikwelt fassungslos. Glücklicherweise hat er uns einige Einspielungen hinterlassen. Diese hier entstanden in den Jahren 1947 bis 1948 -- also kurz vor seinem Tod. Besonders in Franz Liszts Klavierkonzert Nr. 1 kommen einem die Worte Herbert von Karajans in den Sinn, der von Lipatti schwärmte: "Es war nicht mehr Klavierspiel, es war Musik, losgelöst von jeder Erdenschwere." Lipattis Vortrag, besonders der der lyrischen Passagen des Konzertes, ist in der Tat betörend, geradezu göttlich und so ist man gespannt, wie der stets so flüssig und elegant spielende Lipatti ein ernst gedankenvolles Werk wie Béla Bartóks letztes Klavierkonzert Nr. 3 in Angriff nimmt. Umso mehr verblüfft das Ergebnis. Lipatti findet besonders im choralartigen zweiten Satz zu ungeahnter Tiefe und inneren Ruhe. Mit Lipattis Vortrag der von Ferruccio Busoni angefertigten Bach-Transkriptionen mag man als Anhänger der historischen Aufführungspraxis nicht ganz einverstanden sein -- aber das ist in diesem Fall Geschmacksache. Einziges wirkliches Manko dieser einzigartigen Einspielungen ist die Aufnahmequalität, besonders der Liszt-Einspielung. Dennoch kann auch sie nicht Lipattis kolossale pianistische Fähigkeiten verschleiern. --Teresa Pieschacón Raphael