Grapevine
Preis 14.59 - 47.03 USD
Eine wirklich große Tradition ist sie nicht, die des smoothen Crossover Jazz, aber eine relativ lange und nicht selten auch langweilige, geht es doch meist um das Einhalten von Regeln und die Reproduktion handwerklicher Tugenden, selbstgefällige Solos inklusive. Grapevine, das dritte Metro-Album, ist eine durchwachsene Angelegenheit. Kern des Projekts bilden Keyboarder Mitchel Forman, der eine nicht unbeeindruckende Liste namhafter Arbeitgeber von Gerry Mulligan über das späte Mahavishnu Orchestra bis Carla Bley vorzuweisen hat; und Gitarrist Chuck Loeb, der mit Leuten wie Stan Getz, Bob James und Gary Burton spielte und heutzutage ein viel beschäftigter Jazz- und Pop-Produzent ist. Dass er als Teenager von Jim Hall und Pat Metheny unterrichtet wurde und das notorische Berklee College Of Music besuchte, ist durchaus signifikant für die selbst wenig signifikante Musik von Metro: funky, sachte, sauber, den Crusaders in ihren schwächeren Momenten näher als Übervater Hancock. Auf verkopfte Weise kitschig und kaum gehaltvoll in den Balladen, gehen die Uptempos den Musikern so leicht von der Hand, dass man sich einer gewissen Restbewunderung nicht wirklich entledigen kann. Die Rhythmusgruppe (diesmal Passport-Drummer Wolfgang Haffner und Studiogröße Mel Brown) flutscht nur so, Gitarrist Loeb, führt als Solist die Tradition eines Larry Carlton oder Lee Ritenour weiter und eine eigentlich nicht notwenige Instrumentalversion (mit Vocoder!) von Marvin Gayes "I Heard It Through The Grapevine" macht hier auch gerade noch Sinn. --Rolf Jäger