Feels Like Home

Preis 13.99 - 22.07 USD

EAN/UPC/ISBN Code 33585509224



Jazzmusician plays Singer/Songwriter. Was sich ja meist auch verkürzt mit den Worten: Oh weh! ausdrücken lässt. Denn im Regelfall hat das mit dem für die Aussage zuständigen Wegfall des textlichen Aspekts zu tun, der 50 Prozent eines guten Songs ausmachen sollte und muss. Was dann oft passiert, sind (so genannte) experimentelle, abstarkt konzipierte Instrumentalversionen, die, im redlich-löblichen Bemühen um Ausdruck ohne Worte, total an der Bedeutung des Liedes an sich wie im einzelnen vorbei schrammen. Pianist Steve Klink macht das anders und besinnt sich. Als die eines Jazzmusikers sind auch seine Bearbeitungen naturgemäss radikal, und doch wird jeder, der von Randy Newman nicht bloss "Short People" kennt, diesen großen, genialischen Musiker und Songschreiber allein an der Art der Akkordfolgen identifizieren können. Newmans Kunst der Antithese, das heißt Musik und Text vollkommen unterschiedlichen Charakters zusammenzubringen, um eine gegenseitige (bei ihm eher dunkle) Emphase auszulösen, fehlt natürlich auch hier. Klink legt die Emphase ganz auf die instrumentale Schönheit von Newmans Musik -- und gewinnt hinsichtlich Ausdruck im Vergleich zu den zwei Tracks mit Gastsängerin Mia Znidaric. Umso mehr, als er nicht nur sein Instrument, sondern auch seinen Newman zu kennen scheint und im klassischen Piano-Trio-Outfit mit Bassist Dietmar Fuhr und Schlagzeuger Markus Rieck eine adäquate Platte aufgenommen hat. Musik, die interessant und gefühlvoll genug für den Jazzclub ist, dabei ausreichend dezent, um einen (leicht überqualifizierten) Hotelbarpianisten vorstellbar zu machen. Beliebig ist sie trotzdem nicht. Dass man sich so schön in den Blues von "Lucinda" heineinfallen lassen kann, liegt auch daran, dass man spürt, dass die Spieler das auch tun. Seltsame Vorstellung zwar, aber sei es drum: eine lächelnde Platte. --Rolf Jäger