Warum genießt eigentlich ein Live-Release, jetzt mal ganz egal von wem, einen geringeren Stellenwert als eine Studio-Veröffentlichung ? Bestehen vielleicht immer noch Assoziationen zu heimlich mitgeschnittenen Krach-Bootlegs -- womöglich noch mit einem Walkmann in der BW-Parkatasche --, zu besoffenen Musikern? Oder ist es vielleicht auch ein wenig die Tatsache, dass einem kein neues Songmaterial geboten wird? (Letzteres lässt sich entschuldigen). No Use For A Name jedenfalls zünden mit Live In A Dive eine Sound- und Melodygranate vom fettesten Kaliber und widerlegen größtenteils diese Bedenken. Die äußerst bescheidenen Statements der Band im Booklet und im Interview täuschen nicht darüber hinweg, dass man wieder ganze Arbeit geleistet hat. Trotz bestechender Perfektion und Disziplin besitzt dieser Silberling jedoch weitaus mehr Herz und Seele als die Studio-Releases. Souverän und ohne Ermüdungserscheinungen präsentieren die Melody-Könige einen Kracher nach dem anderen. Das Puplikum weiß es lautstark zu honorieren und der Verfasser dieser Zeilen auch. Mit auf der CD gibt es noch einen 128-MB-Videoclip mit Interview und Live-Songs für einen Compi. Einfach großartig! --Wally W.