Frifot
Preis 14.98 - 22.78 USD
Ein durchdringende, markerschütternden Frauenkopfstimme tönt aus den Lautsprechern -- ein Tierlockruf --, dann beruhigt der rauhe, eintönige Streicherklang einer Bassgeige wieder, er trägt die seltsam fremde, doch warme Flötenmelodie. Heiß und kalt, schrill und beruhigend, hell und dunkel. Solche Gegensätze versetzen den Hörer in eine tranceartige Stimmung. Die CD Frifot ist mittlerweile das dritte Produkt der Folksängerin Lena Willemark und des vielseitigen Instrumentalisten Ale Möller. Dieses Mal werden sie von Per Gudmondson an Dudelsack und Bassgeige unterstützt. Mit Fiedel, keltischer Harfe und Dudelsack wird aus schwedischem Volksgut, das teilweise noch aus dem düsteren Mittelalter stammt, schwedische Folkmusik gemacht. So zumindest bezeichnet Ale Möller diesen unverwechselbaren Stil, der aus traditionellem Material, aber auch aus jazzigen Einflüssen und aus viel Improvisation besteht. Die Improvisation findet durchaus auch noch während der Aufnahmen im Tonstudio statt, um die Musik frisch und lebendig zu halten. Obwohl auch schnellere, tanzartige Stücke wie zum Beispiel "Kolarpolskan" mit virtuos gespielten Fiedeln vorkommen, klingt es nie voll vergnügter Lebenslust. Kühl, distanziert wie eine Spiegelung in kristallklarem, eiskaltem Wasser wirken die Stücke, schön und gleichzeitig überirdisch und unwirklich. Weit entfernt von den vielbefahrenen Straßen des nordischen kraftvollen Folk-Pop singt die wandlungsfähige Stimme von Lena Willemark von dem Wunder zu Bethlehem, bis hin zu einem Freudenlied über das Ende des langen dunklen Winters hingebungsvoll, mit einer selten so stark zu spürenden Aura. Eintönigkeit wird durch das vielseitige, aber stets sparsam eingesetzte Instrumentarium vermieden, durch das auch der Klang von Jan-Garbarek-ähnlichen Klängen bis hin zu Folkmusik variiert wird. --Erika Habenicht