Die Streichquartette

Preis 72.79 - 101.81 USD

EAN/UPC/ISBN Code 28946328422


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Komponisten haben immer schon den Ausdruck ihrer tiefsten persönlichen Empfindungen dem Streichquartett vorbehalten; Beethoven fällt einem da ein und in jüngerer Zeit Alban Berg, Janácek und selbstverständlich Shostakovich, dessen 15 Quartette ein undurchsichtiger, oft verschlüsselter, fast schon autobiographischer Ausdruck des öffentlichen und privaten Lebenskampfes sind, die der kreative Künstler während der Epoche des Totalitarismus durchlebte. Tatsächlich hat die politische Kontroverse um seine Person jahrelang seine Leistung als Komponist überschattet. Seine Quartette haben jedoch aufgrund ihrer zugänglichen musikalischen Sprache und ihrer kraftvollen emotionalen Anziehungskraft schon bald ein breites Publikum gewonnen und gehören zu den unbestrittenen Meisterwerken der Kammermusik des 20. Jahrhunderts. Das Emerson Quartett engagiert sich für zeitgenössische Musik und hat soeben die Shostakovich Quartette auf einem Set von fünf CDs herausgegeben; diese werden in chronologischer Reihenfolge präsentiert und sind daher ein Spiegelbild seiner persönlichen und politischen Bemühungen. Die vergleichsweise Heiterkeit der frühen Quartette deutet an, wie er ohne politischen Druck in Freiheit hätte komponieren können. Bald schon weicht diese Heiterkeit einer wachsenden düsteren Verzweiflung, die in den letzten Werken ihren verheerenden, unheimlichen Höhepunkt erreicht. Die Spieler scheinen eine besondere Geistesverwandtschaft zu diesen Werken zu verspüren und vermitteln deren überwältigende gefühlsmäßige Wirkung, ohne dabei zu übertreiben oder zu sentimental zu werden. Sie verleihen jedem Quartett seinen eigenen deutlich erkennbaren Charakter und vermitteln die extrem wechselhaften Stimmungen dieses Sets, die von spöttischer, oft grotesker Ironie ausgehen, die bereits an Verzweiflung grenzt und die sich dann bis hin zu tiefer Besorgnis und trauernder Klage entwickelt. Die bei dem Aspen Music Festival aufgenommene Aufführung ist außergewöhnlich, da sich hier die Begeisterung und die Spontaneität einer Interpretation mit Beherrschung und Perfektion verbinden; das Ensemble spielt tadellos, der Klang ist schön aber nicht extravagant, er ist vielfältig und ausdrucksstark. --Edith Eisler