Essence
Preis 8.49 - 13.13 USD
Seit sie 1998 mit Car Wheels On A Gravel Road ihren Grammy einfuhr, ist Lucinda Williams in den Staaten angesagt, aber die Blondine, die nicht nur in den Südstaaten gerne mit Cowboyhut in Erscheinung tritt, spielt drei Jahre danach immer noch gerne in Clubs, die ihr seit 20 Jahren Gigs geboten haben. So trat sie in Austin bei Antone"s auf und widmete dessem Boss, der mal wieder wegen Drogen einsaß, den Song "Reason To Cry", der auf ihrem neuen Album verewigt ist. Für Essence setzte sie auf das geschickte Händchen von Charlie Sexton, mit dem sie ihre neuen Songs produzierte. Essence ist weniger narrativ geraten als der Vorgänger, bietet nur wenige rootsrockige Schmankerl, wo Sexton auch mal die Hand an den Knopfler-Sound legt oder einen Slide in Richtung Fred McDowell drischt. Stattdessen kommt die so genannte persönliche Seite zum Vorschein, das Introspektive mit vielen schönen Arrangements, soft bis fatalistisch. Und herrlich laid back. "Lonely Girls" haucht sie ins Mikro, das auch jede Nuance in den Stimmbändern der Sängerin einfängt, einsame Mädels können noch so viel für die Frisur tun: Das hilft nicht. Du kannst deine Wunden zählen, textet Williams an anderer Stelle, "I count on blue" -- "ich setze von vornherein aufs Pech". Da stapelt die Gute natürlich tief. --Uli Lemke