Mit ihrem sechsten Album Bound By Ties Of Blood And Affection erweisen sich die kalifornischen Hardcoreler Good Riddance zum wiederholten Mal als beständig, erwachsen und sozialpolitisch aktiv. Unter lärmendem Knüppelpunk, der Ausflügen ins Melodische nicht abgeneigt ist, vokalisiert Russ Rankin messerscharfe Spitzen gegen Land und Leute. So ehrenvoll dies auch anmutet, seine Schwächen hat das 1986 in Santa Cruz gegründete Quartett jedoch auch jetzt nicht ausmerzen können: Russ kann nicht singen und man nimmt sich selbst zu ernst. Der großen Fangemeinde macht das natürlich nichts aus; daran ist man schließlich seit For God And Country, dem ersten Album aus dem Jahre 1995 gewöhnt. Hervorzuheben sind das soziale Engagement, welches Good Riddance immer wichtig war, sich aber nun mal musikalisch kaum auswirken kann, und die gallig bis sarkastisch formulierten kritischen Beobachtungen des Herrn Rankin. Nicht zuletzt produzieren die Mannen auf Bound By Ties Of Blood And Affection einen sauberen Hardcorepunk, dem es nicht an treibender Energie mangelt. Außerdem gehen auch hier wieder Anteile der Einnahmen karitativen Einrichtungen zu. --Felix von Vietsch