26 Songs
Preis 10.49 - 24.23 USD
Aus sechs werden zehn werden 26 Songs. Dafür brauchte es allerdings unglaubliche 17 Jahre -- also erzählt das erste, nun um viele Tracks erweiterte Album der Melvins auch eine Geschichte aus den frühen Tagen der Band. Damals bestand das Trio aus Aberdeen, Washington St. aus Buzz Osborne, Dale Crover und Matt Lukin, der später zu den Grunge-Helden Mudhoney wechseln sollte. 6 Songs hieß das Melvins-Debüt, eine heute superrare Vinyl-Single, für die sie keine 50 Dollar Honorar bekamen. Selbst das alte Original-Cover bot keinen Anlass zur Freude: "It looked like complete shit!" steht im Booklet der neu gestalteten Hülle, in der auch die Story der Entstehung von 6 Songs nachzulesen ist: aufgenommen in einem runtergekommenen Studio mit veraltetem Equipment auf einem 2-Spur-Gerät. Die Tracks wurden live eingespielt, nicht gemixt. Die Melvins waren also arm, sie spielten für lausige Gagen vor kleinem Publikum, sie schliefen in versifften, von Kakerlaken regierten Hotels. Sie soffen und nahmen Drogen. Der ganze Rock-"n"-Roll-Mist eben, der später so gerne verklärt wird. 26 Songs zeigt die Melvins in ihrer musikalischen Urform, als sie dem Punk-Credo "Härter und schneller!" ein stoisches "Härter und langsamer!" entgegensetzen und mit dessen konsequenter Fortsetzung zu einer Ikone wurden. 26 Songs ist gnadenloser, aufreizend gespielter Doom-Rock, der sich wie ein bewegungsgestörtes Metallungetüm fortbewegt. Die Tracks wurden nicht geliftet oder manipuliert und die 16 Bonustracks reihen sich nahtlos ein. Es scheint (scheint deshalb, weil das Booklet es nicht erklärt), als hätten die Melvins die Original-Single, nicht die Originalbänder benutzt, denn nicht nur das Knacken des Vinyls ist zu hören, sondern auch die Auslaufrille nebst des Hebens des Tonarm. Bei einem Gesprächsfetzen knattert irgendwo hinten der Rasenmäher. Ein Muss für jeden Melvins-Fan! --Sven Niechziol