Mitchell Froom und Tchad Blake als Plattenproduzenten zu haben entspricht so ungefähr dem Wert einer persönlichen Musik-Lebensversicherung. Neben der hervorragenden Arbeit dieses Teams bei Latin Playboys hat Froom Crowded House und Suzanne Vega produziert, um nur zwei zu nennen, während Blake bei so innovativen Gruppen wie BoDeans und Bangles am Mischpult saß. Sich auf ein so erfahrenes Studioteam einzulassen, birgt jedoch auch die Gefahr, von deren übermächtiger Gestaltungskraft überrollt zu werden. Wenn ein Künstler nicht selbst seine eigene Vision einbringt, dann wird unweigerlich die Klangtechnik und nicht mehr der einzelne Song im Mittelpunkt stehen. Während die junge Pop-Combo Phantom Planet unbekümmerte, zugängliche, wohlklingende, flotte Songs schreibt, die nur selten auch ernstere Themen ansprechen (das ein wenig zynische "Turn Smile Shift Repeat" und das wehmütige "One Ray of Sunlight"), vermittelt The Guest den Eindruck, dass alles völlig verplant ist, als ob jeder Klang einer Gitarre durchkalkuliert und auf Hochglanz hin manipuliert ist. Anders ausgedrückt, hier fehlt der Biss. Wenn eine Band in der Gegenwart von Froom und Blake sich nicht entfalten kann, wann denn dann? --Kim Hughes