Es gab mal eine Zeit, da kam niemand außer Manfred Mann auf die Idee, Songs von Bruce Springsteen zu covern. Das änderte sich schlagartig, als Born to Run den Sänger und Songschreiber aus New Jersey zu einem Idol der Popszene machte. Aber erst in den düsteren Charakterstudien von Nebraska entpuppte er sich als literarischer Ausdruck des Durchschnittsbürgers, der zutiefst in der Tradition von John Steinbeck und Flannery O"Connor, Woody Guthrie und Bob Dylan verwurzelt ist. Und genau dieser Aspekt von Springsteen hat Johnny Cash, Los Lobos, Hank Williams III und ein Dutzend anderer Künstler angelockt, an diesem Remake von Nebraska mitzuwirken. Chrissie Hynde, Ani DiFranco und Deana Carter sind dabei mit ihren faszinierenden Interpretationen, aber ganz gleich was sie alles liefern: Die beeindruckendsten Beiträge sind die "Bonus"-Tracks, die damals für Nebraska aufgezeichnet aber dann doch nicht veröffentlicht wurden: "I"m on Fire" klingt noch unheimlicher mit Cashs rauer Stimme; Raul Malo bringt als Glanzstück der Popmusik "Downbound Train" aufs Gleis; und wenn "Wages of Sin" Damien Jurado und Rose Thomas in die Hände geraten, merkt man, dass Springsteen genau so depressive Wirkung erzielen kann wie ihre sonstigen Weltschmerz-Experten. Kurz gesagt: Die Original-Aufnahme hat einen echten Kumpanen gefunden. --Bill Forman