Das dritte Studioalbum von The Band ist auch deren drittbestes -- und das ist ja gar nicht so schlecht. Es ist nicht so homogen wie Music from Big Pink oder so überwältigend wie The Band, aber darin liegt auch sein Reiz. Die beiden ersten Alben der Band waren so hervorragende Leistungen, dass die Gruppe auf diese Songs stets zurückgreifen konnte und aus dem größten Teil Konzert-Renner wurden. Stage Fright ist voll von weniger bekannten Kompositionen von Robbie Robertson, die bescheideneren Charme besitzen als die allzu oft zu hörenden Stücke wie "The Weight" und "The Night They Drove Old Dixie Down". Der Titeltrack ist ungewöhnlich hart und modern; Richard Manuals Gesang ist wie bei fast allen seinen Auftritten vortrefflich. (Manual glänzt ebenfalls bei dem nachdenklichen "Sleeping" und dem flotten "Just Another Whistle Stop"). "All La Glory" ist ein wunderschönes Kinderlied, während "Time to Kill" klingt, als ob die Band hier Creedence Clearwater Revival spielen würde. Dies ist nicht die ganz große Gelegenheit, die Band kennen zu lernen, aber es lohnt sich auf jeden Fall, hier einen Stopp einzulegen, bevor die Erkundungsreise weitergeht. Diese Neuauflage aus dem Jahre 2000 ist nicht so üppig mit Zusatz-Tracks ergänzt wie seine Vorgänger und bietet lediglich drei Alternativaufnahmen und einen ausgezeichneten Radio-Werbespot. --Steven Stolder