Matt"s Mood

Preis 11.61 - 15.18 USD

EAN/UPC/ISBN Code 602498199381



Jahr 2019

Na, das ist mal eine Wiedervereinigung, mit der man nicht unbedingt rechnen durfte: Matt Bianco machen -- wohlgemerkt in Originalbesetzung! -- wieder gemeinsame Sache. Mit an Bord des eleganten Latin-Jazz-Pop-Kreuzers sind also Basia Trzetrzelewska, die polnische Sängerin mit dem unaussprechlichen Namen und der sagenhaft samtweichen Stimme, der filigrane Keyboarder Danny White und als Kapitän der Sänger und Songschreiber Mark Reilly. Das Trio schlug anno 1984 mit dem Album Whose Side Youre On? und einer Hand voll Guter-Laune-Singles ("Get Out Of Your Lazy Bed", "Half A Minute" oder "More Than I Can Bear") jazzige Wellen in den europäischen Popcharts. Doch der Spuk dauerte nur kurz. Schon nach dem Debütalbum gingen die drei getrennte Wege: Basia und Danny White probierten es unter dem Konzeptnamen Basia, Mark Reilly brachte unter Matt Bianco weiterhin regelmäßig CDs unters Volk -- doch so richtig konnte niemand von ihnen an die frühen Glanztaten anknüpfen. Vermutlich hat sich der Dreier von den bemerkenswerten Erfolgen verschiedener Jazz-Acts wie Diana Krall, Norah Jones oder Jamie Cullum motiviert gefühlt, Matt Bianco wieder flott zu machen. Ein weiser Entschluss. Zumal es den Pionieren der Lounge-Musik mit Matt"s Mood gelingt, erstaunlich nahtlos an die guten alten Tage anzuknüpfen: Wieder hoppeln ganz sachte Samba- und Bossa-Nova-Rhythmen daher, wieder erinnern die Melodien mal an eine verqualmte Bar, mal an den Strand der Copacabana, dann wieder an das pulsierende Nachtleben einer Großstadt. Manchmal, wie bei der mystischen Nummer "Wrong Side Of The Street" baut sich ein Klavier- und Vocal-Stakkato zu einem komplexen Gebilde auf, dann wieder erinnern die lässigen Arrangements an Manhattan Transfer, die Swingout Sister oder, wenn es wie bei "Golden Days" ganz auf Latino-Kurs geht, sogar an den Großmeister des Bossa Nova -- an Antonio Carlos Jobin. Je länger sich die CD im Player dreht, desto deutlicher sind die vertrauten Matt Bianco zu erkennen. "Ronnie"s Samba", der siebte der insgesamt zehn Tracks, hätte sich, genau wie der nachfolgende Titel "Kaleidoscope", auf ihrem Erstlingswerk finden können. Das liegt vor allem an den knorrigen Baritonsaxofontönen von Andrew Ross. Der 1991 verstorbene Virtuose (bestens bekannt auch von Lou Reeds Hymne "Take A Walk On The Wilde Side") erfährt durch diese bislang unveröffentlichten Tracks eine posthume Würdigung. Eine nette Geste -- und eine höchst musikalische dazu. Wer auf der Suche nach dem passenden Sommer-Soundtrack ist -- hier ist er! --Gunther Matejka