Blade kann sich getrost einen HipHop-Veteranen nennen. Der im Iran geborene Armenier wurde von seinen Eltern nach London geschickt, um zu studieren. Die Islamische Revolution ließ die Verbindung zur Heimat abreißen und Blade musste als Tellerwäscher arbeiten. Die Musik von Kool Herc und Afrika Bambaata machte ihn auf Rap aufmerksam, seitdem produziert er seine eigenen Songs. Blade, der seinen richtigen Namen verheimlicht, blitzte mit seinem politischen Hardcore-HipHop dennoch bei Labels wie Kold Sweat ab und musste seine Platten selber finanzieren und auf der Straße sowie per Mailorder vertreiben. Trotzdem verkaufte Blade von mittlerweile hoch gehandelten und sehr gesuchten Alben wie The Lion Goes From Strength To Strength weit über 10.000 Exemplare. Zusammen mit Silver Bullet, Gunshot oder Katch 22 bildete der Rapper die Speerspitze des Brithops, der in den 90er-Jahren in ein tiefes Loch fiel. Nun sind Gruppen wie die Stereo MC"s und Gunshot wieder präsent, aber dieses Album heißt trotzdem nicht umsonst The Unknown. Blade und sein Partner, DJ und Produzent Mark B, müssen wieder um Anerkenung kämpfen. Blade rappt zwar etwas monoton, dafür sind seine Reime aber gestochen scharf und fügen sich präzise in Mark B"s Musik ein. Vergleiche zum US-HipHop fallen dabei schwer. Die Beats sind zwar funkig, dabei aber hart und kantig. Bei den Sounds herrscht Reduktion, was The Unknown erfrischend direkt und konzentriert klingen lässt. --Sven Niechziol