In den frühen Achtzigerjahren waren die Giant Sand neben Bands wie Green On Red, Gun Club, Dream Syndicate und True West eine der wichtigsten Bands der kreativen Rockszene des amerikanischen Südwestens. 1980 hatte der Gitarrist Howe Gelb die Band in der Wüstenstadt Tucson in Arizona gegründet. Damals hieß die Gruppe noch Giant Sandworm, nach den gleichnamigen riesigen Sandwürmern in Frank Herberts Science-Fiction-Epos Dune - Der Wüstenplanet. Über die Jahre hinweg entwickelte Howe Gelb mit Giant Sand in wechselnden Besetzungen eine spannende Mixtur aus trockenem Wüstenrock, Country, Folk, jazzigen Improvisationen und schrägem Blues. Legendär wurden dabei Giant Sands Liveauftritte mit einem Howe Gelb, dessen Gitarrenexzesse sich zum Markenzeichen der Band entwickelten. In den Neunzigerjahren wuchs Giant Sand zum Trio in der festen Besetzung Gelb, dem genialen Drummer John Convertino und dem Bassisten Joey Burns. Letztere sind auch bekannt als Kern der erfolgreichen Desert-Rock-Mariachi-Band Calexico. Nach längerer Veröffentlichungspause bringen Giant Sand endlich wieder ein Album heraus, wobei Chore Of Enchantment sowohl die experimentelle Seite der Giant Sand zeigt als auch mit wunderschönen Balladen ("Punishing Sun"), heftigen Rockern ("1972") und Mariachi-Rock ("Dusted") sowie poppigen Arrangements aufwartet. Wie immer bei Giant-Sand-Platten ist auch hier die Gästeliste der mitspielenden befreundeten Musiker lang und reicht von lebenden Legenden wie Jim Dickinson bis zur Sängerin Juliana Hatfield. --Thomas Bohnet