Look Who"s Here
Preis 11.88 - 17.31 USD
Der Gitarrist Russell Malone war Ende der 80er Jahre in der Band des Organisten Jimmy Smith, danach tourte er häufig mit Harry Connick Jr. Nach zwei Solo-Platten für Columbia Records ging er mit Diana Krall auf Tour und avancierte in ihrer Band auch zu einem richtigen Live-Act: smart, virtuos, soulful. Um seine Solo-Karriere zu intensivieren verließ er Krall und hier ist nun das Resultat. Sein Quartett mit Pianist Anthoney Wonsey spielt jene so genannt ausgewogene Mischung von Eigenkompositionen und Standards, wie man sie von zahlreichen anderen Produktionen von Verve-Chef Tommy LiPuma schon ausgiebig kennt. Es ist eine ständige Gratwanderung zwischen Kunstwille und Kommerzzwang, auf die sich Musiker einlassen, die bei dieser renommierten Plattenfirma unter Vertrag sein wollen. Das ständige Ausloten der Marktchancen verlangt offenbar nach einem Repertoire, das Wiederkennungseffekt und Novitätensucht gleichermaßen bedient. "Alfie", einst von Sonny Rollins zu einem Jazzklassiker gemacht, interpretiert Malone im lässigen Soul-Jazz-Groove. (Es ist entgegen der auf dem CD-Cover angegebenen Stückefolge allerdings nicht der dritte sondern der vierte Track.) Auch seine eigene Komposition "Soulful Kisses" geht gut ab und bleibt doch im Rahmen. Die Stevie-Wonder-Ballade "You Will Know" schleppt sich etwas beliebig, dafür hat es der letzte Titel dieser CD in sich. Die Bing-Crosby-Schnulze "Be Careful, It"s My Heart" singt Malone mit ungewollter Komik, und fast nebenbei erinnert er daran, dass er nicht nur einer der versiertesten Mainstream-Gitarristen der heutigen Szene ist, sondern auch einer der einfühlsamsten Begleiter. --Christian Broecking Amazon.de Russell Malone ist ein Geschenk des Himmels. Statt ein Gitarrenspieler zu sein, der mit seinem Instrument beeindruckende Knalleffekte hervorbringen kann, ist er ein Musiker, der Gitarre spielt und nicht mit der Gitarre spielt -- ein subtiler Unterschied, der den Hörern zugute kommt. Lange Zeit wurde er als Mitwirkender bei Diana Krall und Branford Marsalis angekündigt, jetzt tritt er ganz selbstbewusst als Bandleader auf. Bei seiner neuesten CD finden wir ihn in guter Gesellschaft mit dem Pianisten Anthony Wonsey, dem Bassisten Richie Goods und dem Schlagzeuger Byron Landham. Es steht fest, dass von Wes Montgomery beeinflusst wurde, aber er zitiert auch Chet Atkins und B.B. King als seine Vorbilder. Russell kombiniert deren Spielstile zu einem gefühlvollen, swingenden Stil ganz eigener Art, der mit gleichem Geschick das Funkstück "The Angle" prägt, aber auch genauso gut den gradlinigen Titeltrack. Malone ist in seinem Element bei der Interpretation von bekannten Songs. Seine gesungenen Versionen von "Alfie", von "The Odd Couple" und Stevie Wonders mitreißendes "You Will Know" unterstreichen seine seltene Fähigkeit, den melodischen Inhalt einer Komposition zu erweitern, während "An Affair To Remember" und "Get Out Of Town" mit lockeren Grooves, Hip-Hop-Rhythmen und einem Touch Lateinamerika daherkommen. Kurz gesagt, Malone beherrscht sein Instrument und nicht umgekehrt. --Eugene Holley Jr.