"Speeding faster towards disaster": Wenn die meisten als Angstverbreiter bekannten Sänger eine solche Botschaft von sich geben, dann klingt das geradezu lächerlich nach abgedroschener Klischeevorstellung. Aber wenn Dryden Mitchell, der Frontman von Alien Ant Farm, dies beschwört, dann fällt es nicht schwer zu glauben, dass er jede Silbe ganz persönlich auf sich bezieht. In dem Song "1000 Days", dem Eröffnungstrack des zweiten Albums, ist dieser Ausspruch zu hören. Gerade als das Quartett aus Los Angeles 2001 zur rechten Zeit am rechten Ort mit seinem enorm erfolgreichen Debüt Anthology auftauchte, da kostete ein Busunglück während der Tour dem Sänger fast das Leben. Die Gruppe versucht mit Truant diese Tragödie zu verarbeiten. Diese Platte ist unbestritten wesentlich leidenschaftlicher und eindringlicher als das erste Album. Dies ist besonders bei Songs wie "Sarah Wynn" und "These Days" zu bemerken. Es kommt noch besser: Produziert wurde die Platte von Dean und Robert DeLeo von den Stone Temple Pilots. Deren eigene Erfahrung mit dem Auf und Ab des Lebens hat dieser Band ganz zweifellos die so wünschenswerte Zielstrebigkeit verliehen. --Aidin Vaziri