Lang Lebe Ned Devine!
Preis 13.92 - 21.43 USD
Was für ein seltener Glücksfall: die Musik ist fantastisch und gleicht einer akustischen Landkarte des Drehortes, der Film seinerseits strotzt vor Charme und Esprit. Regisseur/Autor Kirk Jones erzählt darin, wie der Bewohner eines kleinen irischen Kaffs den ersten Preis im Lotto gewinnt. Über diese Nachricht freut sich der alleinstehende Ned Devine so sehr, dass er auf der Stelle stirbt. Doch die 52 Dorfbewohner wollen die sieben Millionen Pfund nicht verfallen lassen und organisieren deshalb einen Schwindel: Einer von ihnen muss Ned Devine spielen, dem die Lottogesellschaft das Geld persönlich auszahlen kann... Um die Komödie musikalisch optimal zu untermalen, kam nur einer in Frage: Shaun Davey. Er gilt spätestens seit seiner Suite The Brendan Voyage (1980), in der erstmals Uilleann Pipes mit dem Klangkörper eines Symphonieorchesters verschmolzen, als führender Komponist Irlands. Führend insofern, als dass es Davey versteht, Musik zu schreiben, welche kulturelle Bedeutung besitzt, also die Folklore des Landes widerspiegelt, zudem aber auch populär klingt und das breite Publikum bewegt. Die Tatsache, dass er in Belfast geboren wurde, aber in Dublin lebt, ist bezeichnend für das Bestreben dieses Künstlers, Grenzen zu überschreiten. Shaun Davey geht es in seinen Kompositionen deshalb darum, die Wendepunkte der irischen Geschichte auszuloten und das zu erforschen, was seine Landsleute miteinander vereint und nicht was sie voneinander trennt. Ein hervorragendes Exempel für dieses Bestreben des Mannes, der ebenso Aufträge vom Theater (1999 zeichnete er als Musical Director verantwortlich für die Broadway-Inszenierung von James Joyce The Dead), als auch Fernsehen und Film erhält, ist sein Soundtrack zu Lang lebe Ned Devine!. Treffend schreibt der Regisseur im CD-Booklet über die vierzehn Kompositionen (fünf davon gesungen beziehungsweise einmal mit einer Gedicht-Rezitation): "Shaun Davey kombinierte die Tiefe und Komplexität eines orchestralen Scores mit den bewegendsten, ausdrucksstärksten irischen Instrumenten (und den einzigartigen Stimmen der keltischen Sänger). Das Resultat ist ein Score, der nicht nur die Stimmungen, das Komödiantische und Dramatische des Films widerspiegelt, sondern auch für sich selber steht". Dieser zu Recht begeisterten Bemerkung ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht die Tatsache, dass die CD noch den ebenfalls exzellenten "Fisherman"s Blues" der wunderbaren Waterboys enthält! --Thomas Hammerl