Duality

Preis 15.79 - 25.23 USD

EAN/UPC/ISBN Code 718757012121



Land USA

Jahr 2010

Binding Audio CD

Wirklich risikobereite populäre Musik ist nicht leicht zu finden und liegt häufig unter einem Haufen Nummer-Sicher-"Alternativ"-Rock oder formelhaften Electronica begraben. Wenn man etwas wirklich einzigartiges macht, läuft man automatisch Gefahr, als "prätentiös" abgestempelt zu werden -- eine noch schlimmere Beleidigung als einfach "schlecht" genannt zu werden. Die englische Band In The Nursery bewegt sich auf einem sehr schmalen Grat zwischen den Welt von Pop und Klassik und macht sich damit zur großflächigen Zielscheibe für die Bogenschützen mit den "prätentiös"-Pfeilen. Aber was ITN eigentlich von Album zu Album immer wieder schaffen, ist strahlende Schönheit -- Musik, die so cinematisch und üppig ist, daß sie einem beinahe den Appetit auf alles andere verdirbt. Duality, das ursprünglich 1992 veröffentlicht und für diese 1999er Neuveröffentlichung mit zwei Bonusmixen versehen wurde, ist ein perfektes Beispiel für die Soundtrack-artige Arbeitsweise, in der sich die Zwillinge Klive und Nigel Humberstone hervortun. Ähnlich seinem Vorgänger, der 1991er Sense, nimmt Duality den Zuhörer mit in eine eigenständige Welt schwellender (aber niemals übersättigter) Streicher, melancholischer Klavierklänge, scharfer Schnarrtrommeln und rumpelnder Pauken, die hin und wieder vom ätherischen französischen Gesang von Dolores Marguerite C. akzentuiert werden. Der brilliante Beitrag von Duality zum Repertoire von ITN war die Einführung klassischer britischer Lyrik in den Mix. Die Humberstones sampeln großzügig aus einem alten Spoken-Word-Album von Richard Burton und legen seine reich strukturierte Stimme über ihre überlebensgroßen musikalischen Tapisserien; es paßt perfekt (hören Sie sich "Corruption" an, bei dem Burton John Donnes Sonett "A Feaver" so vorliest, daß einem ein Schauer den Rücken runterläuft) und ist eine Taktik, die sie auf ihrem Meisterwerk, dem 1994iger Anatomy of a Poet, noch wirkungsvoller einsetzen würden. Zu den anderen Highlights von Duality gehört "Belle Epoque", der erhebene Eröffnungssong der Platte, und der Titeltrack, eine düster-kraftvolle Symphonie, die Emotion und Drama zu einem spektakulären Höhepunkt aufbaut. ITN liefern die Musik -- sie liefern den imaginären Film. --Steve Landau