Zum letzten Mal öffnen Voivod die Ideen-Schatztruhe ihres verstorbenen Gitarristen Denis "Piggy" D´Amour und schenken der Science-Fiction-Metal-Gemeinde ein Album, das wie ein großes, röhrendes Raumschiff klingt. Kein anderer Thrash-Metal-Gitarrist hat jemals schillernde Sci-Fi-Welten so bildgewaltig in Töne gefasst wie Denis D´Amour auf Voivod-Meilensteinen wie Dimension Hatröss, Nothingface, Angel Rat oder The Outer Limits. Sein Krebstod 2005 hinterließ in der Metal-Szene ein gewaltiges kreatives Loch, doch seine Bandkollegen hielten den Mythos am Leben, indem sie Denis´ noch nicht veröffentlichte Songideen weitersponnen. Infini ist nach Katorz das zweite und letzte Album, für das Voivod posthum auf Riffs und Licks D´Amours zurückgreifen. Ein letztes Mal hebt der gewaltige Sternenkreuzer ab, um mal majestätisch elegant, mal mit punkiger Aggressivität das große Nichts zwischen den Sternen zu erkunden. Mit Ex-Metallica-Basser Jason Newsted am Viersaiter und den gewohnt charismatischen Vocals des einzig wahren Voivod-Sängers Denis "Snake" Bélanger gelingt es den Kanadiern, ein ebenso intensives wie progressives Album abzuliefern, das in seinen besten Momenten den Vergleich zu oben genannten Referenzwerken nicht zu scheuen braucht. Piggy wäre stolz auf seine Mitstreiter gewesen. - Michael Rensen