The Fall [Vinyl LP]

Preis 18.98 - 27.77 USD

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Begonnen hatte alles damit, dass sie einem erstaunlich breiten Publikum Musik schmackhaft machte, mit der dieses normalerweise gar nicht in Berührung gekommen wäre und das nun nach erfolgreichem Anfüttern mit Häppchen aus Jazz und Pop auf jede ihrer neuen Scheiben hungert, wie nach einem Bissen Brot. Die Rede ist von The Fall, dem aktuellen Album von Norah Jones, die eine der wichtigsten Vertreterinnen einer jüngeren Generation von Sängerinnen ist. Selbstbewusst, sexy, erfolgreich und in einem Atemzug zu nennen mit Diana Krall oder Holly Cole. Bei allen unleugbaren Unterschieden sind ihre Gemeinsamkeiten nicht zu überhören, darunter ihre musikalischen Wurzeln im Jazz und das Fehlen jeglicher Ressentiments gegenüber anderen Stilrichtungen, wie beispielsweise dem Bossa Nova, im Falle von Diana Krall auf “Quiet Nights“ oder Tom Waits-Songs, von Holly Cole seinerzeit auf “Temptation“. Für den Weg des Wandels hat sich auch Norah Jones auf The Fall entschieden. Obwohl auf dem legendären Jazz-Label Blue Note veröffentlicht, handelt es sich um ein lupenreines Singer-Songwriteralbum mit einem Jazz-Anteil, der nahezu gegen Null tendiert. Hier ist erdiges Wummern anstatt swingendes Federn angesagt. Sämtliche Songs stammen von Jones selbst, zum Teil in Kooperation mit Jesse Harris, Richard Julian und Will Sheff, sowie Ryan Adams bei “Light As A Feather“, einem Song als unmissverständlicher Wegweiser welchen Kurs die Scheibe in ihrem Verlauf nehmen wird, nämlich in Richtung soften Rock mit Bluesanleihen. Auf The Fall greift Norah Jones häufiger zur Gitarre, anstatt in die Tasten. Und wenn doch, dann eher in jene von Wurlitzer & Co anstatt die eines Pianos, stets begleitet von der klassischen Formation aus Bass, Gitarre und Schlagzeug. Träumerische Balladen (“December“) sind ebenso vertreten wie Countryklänge (“Tell Yer Mama“), Blues (“Back To Manhattan“) und Rock (“It’s Gonna Be“), dessen Stärke jedoch nicht die eines Latte Macchiato übersteigt. Passend hierzu dürfte sich The Fall als stimmungsvoller Begleiter zur Dämmerstunde in Cafés und Lounges höchster Beliebtheit erfreuen. Typisch Norah Jones eben, und doch ganz anders! - Andreas Schultz