Bach: Sonata No.2 in a Minor/Bartok: Sonata No.1

Preis 11.62 - 21.30 USD

Wir bewundern Stars, weil sie so begabt, so schön, so stark, so unnahbar sind. Doch wir fangen sie an zu lieben, wenn sie sich in ihren Schwächen offenbaren, So geschehen mit der Geigerin Midori. Mit 14 spielte sie so umwerfend Geige, dass Leonard Bernstein vor ihr auf die Knie sank. Zweieinhalb Jahrzehnte später, nach einer überwältigenden Karriere, berichtet sie in ihrer Autobiographie "Einfach Midori" über ihre harte Kindheit und ihre Erziehung zur Geigen-Virtuosin mit einer vom Ehrgeiz zerfressenen Mutter und ebensolchen Lehrern; sie gesteht Schlaftablettensucht, Selbstzerstümmelung und Bulimie: „Ich nahm nur noch alle paar Tage etwas zu mir. Diese Art von Selbstbeschränkung erfüllte mich mit großer Ruhe. " Nach fünf Jahren Abstinenz auf dem CD-Markt meldet sich Midori zurück mit Bachs Solo-Sonate Nr. 2 in a-moll und Bartoks Violin-Sonate Nr. 1, ein Programm, das sie gemeinsam mit ihrem langjährigen Klavierbegleiter Robert McDonald gestaltet. Wer sie auf dem Podium erlebt hat, ist beeindruckt von ihrem totalem geradezu exzessiven Körpereinsatz. Schließlich wirkt der zum Ausdruck getragene Kampf mit der Musik durchaus auf das eigene Empfinden. Wer sie allerdings „nur“ hört erkennt ihre Tiefe und Sensibilität, ihre Intellektualität, ihren strukturierten Zugriff, etwa im überlegt eingesetzten Vibrato bei Bach. Doch auch bei Bartok zeigt es sich: Sie brennt immer noch. Bravo Midori! --Teresa Pieschacón Raphael