1991: Die Death Metal-Welle rast auf ihren kommerziellen Zenit zu. Da kommt Clandestine, das zweite Album der Schweden Entombed, gerade rechtzeitig -- und sorgt für einen Paukenschlag. Denn dieses Werk ist neben dem Schaffen von At The Gates wohl das wichtigste Tondokument skandinavischer Todeskunst. Großartige Melodien, fürstliche Riffs, ein Auf und Ab der Gefühle, enormer Abwechslungsreichtum trotz Eingängigkeit, jede Menge Genre-Hits ("Living Dead", Stranger Aeons" und natürlich "Evilyn") sowie die derbe, prägnante Stimme von Johnny Dordevic sind wichtige Eigenschaften dieses Longplayers. Und wie es sich für den Trend der damaligen Zeit gehörte, ließen Entombed diesen Meilenstein im Stockholmer Sunlight Studio produzieren -- und zwar bei Tomas Skogsberg, der damals fast noch berühmter war, als so manche Band, die auf seine Fähigkeiten vertraute. Ein mystisch-düsteres Coverartwork von Dan Seagrave (eine weitere Kultfigur im Death Metal-Zirkus) rundet das Album in visueller Hinsicht ab. --Wolf-Rüdiger Mühlmann