Nach einigen Experimenten mit komplexeren, klassiklastigen Arrangements kehren Rage zu ihren Wurzeln zurück und ballern ihren Fans geradlinigen Power/Thrash Metal um die Ohren. Die Alben, auf denen das Ruhrpott-Trio in progressiven Gefilden wilderte und seine Kompositionen mit Orchesterbeiwerk schmückte, gehören unter Liebhabern zu den größten Perlen des langen Band-Katalogs, vielen Fans fehlten in den letzten Jahren aber jene widerstandslos in die Gehörgänge flutschenden Metal-Hymnen, die Rage groß gemacht haben. Peavy & Co. nahmen die Petitionen ihrer Anhänger ernst und rocken auf Carved In Stone so schnörkellos und melodiebetont wie schon lange nicht mehr. Ein kompakter, in den meisten Fällen hitverdächtiger Song reiht sich an den nächsten, wobei die technisch anspruchsvolle Ausrichtung der letzten CDs aber erhalten geblieben ist. Insbesondere Gitarrenzauberer Victor Smolski glänzt wieder mit zahllosen perfekt in Szene gesetzten Zungenschnalzern, mit denen sich die Rage des Jahres 2008 meilenweit von jener Band abheben, die 1986 mit Reign Of Fear durchstartete. --Michael Rensen