Excuses for Travellers
Preis 17.01 - 23.71 USD
Schon der Name Mojave 3 weist auf einen der Haupteinflüsse der englischen Band hin, auf den Ex-Byrds-Musiker Gram Parsons. Der geniale Countryrocker starb 1973 als 26-Jähriger in einem Motel in der kalifornischen Mojavewüste. Aus der einstigen bekannten Indie-Band Slowdive hervorgegangen, gründeten Neil Halstead und Rachel Goswell 1995 Mojave 3. Wobei Parsons Countryrock nur einer der Einflüsse der Band ist. Mindestens ebenso wichtig sind die Countrygrößen Hank Williams und Townes van Zandt, Bob Dylan, aber auch englischer Folk vom Schlage eines Nick Drake. Excuses For Travellers ist schon das dritte Album der Mojave 3 und das vielleicht bislang ausgereifteste der Band. Die Produktion, an der interessanterweise der Elektroniker Mark van Hoen (Locust) mitgewirkt hat ist noch ausgefeilter als auf dem Debüt "Ask Me Tomorrow" und der 98 erschienen CD "Out Of Tune" ausgefallen. Hoen, der Elektroniker, hat zusammen mit Halstead offensichtlich Gefallen an Pedal-Steel-Gitarren und Banjo, an Mundharmonika, Örgelchen und Trompeten gefunden. Wo "Trying To Reach You" mit Pedal Steel und einem trockenen Banjo Country-Feeling verbreitet, bläst beim hübschen "When You"re Drifting" einsam eine Trompete und lässt man beim temporeicheren "Anyday Will Be Fine" tolle Bläser auffahren. "Got My Sunshine" wiederum kommt mit einem Gospelchorus daher, während sich bei "She Broke You So Softly" Gitarre und Orgel die Melancholie-Arbeit teilen. Excuses For Travellers birgt zehn wunderschöne Songs, die mit jedem Hören wachsen. Leider singt Rachel Goswell, deren süssliche Stimme uns auf dem Mojave-3-Debüt noch das grossartige "Love Songs On The Radio" beschert hat, nur bei einem Track die Leadstimme. Nix gegen Halsteads ebenfalls angenehme und hochsympathische Stimme, aber Miss Goswell hätten wir lieber öfter gehört. --Thomas Bohnet