Radio Maria (Cover 2)
Preis 8.50 - 9.34 USD
"Was die Leute an mir finden, das ist mir selbst ein Rätsel", sagte Marius Müller-Westernhagen -- der sich heute nur noch Westernhagen nennt -- mit vornehmer Bescheidenheit in einem Interview. Denn was immer auch Marius macht, es wird mindestens Gold daraus. Dabei wollte der eher zierliche und schmächtige Künstler eigentlich Fußballer werden, aber dazu hatte er einfach nicht genug Muskeln. Also versuchte er sich in den drei großen S-Berufen: Sänger, Songschreiber und Schauspieler, und alles glückte ihm gleich gut. Er ist ein ebenso hochdekorierter Sänger wie Songschreiber, und auch als Schauspieler räumte er ab. Für Der Gehilfe bekam er 1979 die Goldene Kamera, und für seine Paraderolle in Theo gegen den Rest der Welt erhielt er 1980 sogar den Ernst-Lubitsch-Preis. Radio Maria hat Westernhagen sein aktuelles Album genannt. Und um kirchliches geht es darin tatsächlich manchmal, wenn auch in einem Sinn, der dem Papst im Rom vermutlich nicht so gut gefallen wird. Der Rocker "Jesus" wurde von einigen Radiostationen als blasphemisch verbannt. Softig geht"s im Eifersuchtsdrama "Lola Blue" zu, auch wenn am Ende der Galgen steht; das Lied vom toten "Supermann" erinnert an ein Kinderlied; "Hoffnung" ist ein verqueres Liebeslied, "Rosamunde" ein hoffnungsloses. Musikalisches klingt das Album frappierend nach den berühmten Sixties, und Westernhagens Stimme wechselt zwischen sanft und brutal gepresst. Also nichts Neues -- aber wie immer hörenswert. --Julia Edenhofer