Mit einer Combo, die eine perfekte Balance zwischen Form und freilaufender, interpretativer Intensität erreicht, steigert Have a Little Faith-Gitarrist Bill Frisell sein Ansehen als Komponist und Arrangeur. Frisells damalige Hauptmitarbeiter (Drummer Joey Barron und Bassist Kermit Driscoll) wurden komplettiert durch das Klarinettenwunder Don Byron und den ausgezeichneten Akkordeonspieler Guy Klucevsek. Dies gibt der Musik eine kammermusikähnliche Klangfarbe, und erlaubt es Frisell, ausgedehnte Big-Band-Einlagen durch ein Repertoire an Material einzuspielen, das nie hektisch, sondern lediglich munter eklektisch anmutet. Dies sichert Frisell seinen Anspruch auf einen Platz im Tempel der großen amerikanischen Komponisten und Songwriter, in deren Gesellschaft er sich mit dieser Arbeit einreiht. So gibt es eine heiter-funkige Interpretation des Bluesgiganten McKinley "Muddy Waters" Morganfields "I Can"t Be Satisfied" und -- vom anderen Ende des Universums -- eine reizend rauhe Darstellung von John Phillip Sousas "Washington Post March". Woanders reitet Frisell, mit gleicher Liebe und Grazie, auf den Wellen so rätselhafter Modernisten wie Charles Ives, Aaron Copland, Sonny Rollins, Bob Dylan und John Hiatt. --Chip Stern